neu-9
 

Freitag, 8. April 2011

Am Strand /Version2

An weichen Sand
geschmiegt

riesselt
die Zeit
in der Hand

formt
die Muschel
ein Ohr

klopft
Liebe
ins Herz

wie einst
der Fährmann

erinnert sich
das Meer

wirbelt
Wasser
Sand auf

bedeckt
Stille
die Stirn

Rose

Tango, die zweite. Mit ihm und ihr, zu dritt. Dann mit ihm alleine . Werde ich weitergetragen und ....plötzlich reißt mich deine Hand zu dir. Ich ziehe den Atem ein und nicht wieder aus. Gerate an dich. Zu dir. Zwar kein Tango, plötzlich du. Und zwischen deinen Beinen. Und an dir. Dann bekomme ich die Rose von dir. Erneut zwischen meine Zähne. Zerbeiße sie und stecke sie dir in dein weißes Hemd. Du presst mich an dich. Zerdrückst der Rose Dorn an deinem Brustflaum. Weißbraun mag ich. Schön und aufregend.
*geschrieben nach Xplore 09

Nackt auf dem Präsentierteller

Ins Gesicht
Hast Du mir nicht gepritzt
Scharf, dein Schwanz vor meinen Augen
Dein verschwommenes Gesicht
Augenwischerei

Einschlag

Den andern anschauen, wie er ohne Verletzung war. Kristallklar- Wie ich dich schlug. Du wolltest Schmerz. Daß ich dich Ohrfeige. Ich wußte nicht, dass es deine erste Ohrfeige war. Außer die deiner Mutter. Das erfahre ich erst später. Du willst, daß ich dich ohrfeige. Ok. Du schließt die Augen und hälst mir dein Gesicht hin. Wie ein Spiel. Dein Gesicht zeigt ein „ach mach mal einfach, ich bin eh nicht da...“. Das geht so nicht. Mein einziger Satz an dich: „Sieh mich an!“. Du machst die Augen auf. Moment – so war das nicht gedacht – steht da in deinen Augen. Ich schaue in Güte. Doch, doch, genau so ist es richtig. Ich harre einen Moment. Was tun - Streiche dir deine Verwunderung weg. Meine Hand paßt gut an deine Wange."In deine Wange" schrieb ich zuerst, korrigierte, meinte aber genau das. Ich schaue dir in die Augen. Davor, danach, dazwischen hab ich mich aufgerichtet. Und irgendwann, ich kann mich gar nicht so genau erinnern was der Impuls dazu ist, fällt der erste Schlag. Mit meiner rechten Hand. Sie zielt besser. Irritation dein Blick. Ich warte, lasse das wirken. Bei dir. Bei mir. Ich habe mich bisher nur in Liebe geschlagen. Der nächste Schlag auch mit rechts. Zur Liebe geschlagen. Bewußtheit. Ich sehe Bewunderung in deinem Blick. Ich weiss, dass das mit der Liebe nix wird zwischen uns.
Viel später dann: „Deine Schlagimpulse sind gut“. Dazwischen ein Aufheulen von dir, als ich schlage. Mal rechts, mal links. Einzelnd. Und auch mal in Folge. Pause. Und ich denke mich durch deinen Schädel durch. Von rechts vorne, nach links hinten. Denke mich hindurch. Hab die Hand erhoben. Vorher schonmal angetäuscht und gestreichelt. Dein Gesicht so zerbrechlich. Verwundert verwundbar. Ich denke durch dich hindurch. Lasse die Hand sausen. Mit Kraft und irgendwas in mir läßt sie daneben treffen. Ein Luftzug und ein Erschrecken trifft dich. Bestimmtheit. Mir war nicht klar, daß ich nicht treffe. Dir war klar, daß du jederzeit sicher bist. Der Schlag wäre viel zu hart gewesen. In meine früheren Träumen habe ich oft geschlagen und nie getroffen und war traurig darüber. Jetzt, während ich das schreibe bin ich traurig darüber, daß ich nicht früher erkannt habe, daß ich eben nicht treffen, nicht in Verbindung gehen kann, wenn ich so hart zu schlage. Der andere dies eben nicht aushalten würde. Also eben nicht da ist. Nur da ist, wenn ich akzeptiere, daß es gut ist, nicht zu treffen, solange ich so hart angehe. Ich schlage noch etwas , streichele dann. Danke dir. Wieso habe ich immer, egal auf welcher Seite stehe, das Bedürfnis, dem anderen zu danken.

*geschrieben nach Xplore 09

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